Ausdrucksverhalten Hunde Teil 1
- PawTeamEvolution
- 19. Jan.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Jan.


Hunde kommunizieren nicht mit Worten, sondern über ihre Körpersprache. Jede Bewegung der Ohren, der Rute, der Augen oder der Körperhaltung erzählt eine Geschichte über ihre Gefühle, Bedürfnisse und Absichten. Das richtige Deuten dieser Signale ist entscheidend für ein harmonisches Miteinander von Mensch und Hund.
Fehlinterpretationen der Hundesprache können Stress, Unsicherheit oder sogar aggressive Verhaltensweisen zur Folge haben. Deshalb ist es wichtig, die Ausdrucksweise von Hunden zu verstehen, um frühzeitig zu erkennen, wie sie sich fühlen und welche Absichten sie verfolgen.
Dieser Beitrag erklärt die wichtigsten Signale, die Hunde aussenden, und zeigt, wie sie zu interpretieren sind. Dabei wird auf wissenschaftliche Ansätze und verhaltensbiologische Grundlagen eingegangen.
🐕 Warum ist das Ausdrucksverhalten so wichtig?
Wenn Hunde mit ihrem Verhalten nicht verstanden werden, sind Missverständnisse vorprogrammiert. Hunde nutzen feine Signale, die für Menschen oft schwer zu erkennen sind. Dies kann dazu führen, dass die Anzeichen für Stress oder Überforderung übersehen werden, bis der Hund gezwungen ist, deutlicher zu reagieren – etwa durch Knurren oder Schnappen.
Das Ziel ist, die sogenannten “Beschwichtigungssignale” (Calming Signals) frühzeitig zu erkennen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die 4-F-Strategie, die Hunde in Konfliktsituationen anwenden:
Freeze (Einfrieren) – Der Hund verharrt bewegungslos, um die Situation zu analysieren.
Flight (Flucht) – Wenn möglich, versucht der Hund, der Situation zu entkommen.
Fiddle About (Herumkaspern, Flirt, Übersprung) Dies könnte zum Beispiel eine Spielaufforderrung beinhalten.
Wo einige Hundehalter dann der Meinung sind das ihr Hund wirklich spielt! Dabei möchte er nur die für ihn unangenehme Situation überspielen.
Fight (Kampf) – Wenn keine der vorherigen Strategien funktioniert, bleibt oft nur die Konfrontation.
Das Ziel besteht darin, die ersten Stufen dieser Kette frühzeitig zu erkennen, um Eskalationen zu verhindern.
🐶 Wie “sprechen” Hunde? – Die wichtigsten Ausdrucksformen
Die Ohren – Anzeiger der Stimmung
Die Position der Ohren sagt viel über den Gemütszustand eines Hundes aus:
• Aufgerichtete Ohren: Aufmerksamkeit oder Wachsamkeit.
• Ohren nach hinten gelegt: Unsicherheit, Unterwerfung oder Stress.
• Seitlich weggedrehte Ohren: Der Hund versucht, einer unangenehmen Situation zu entkommen.
👉 Tipp: Die Ohren eines Hundes passen sich der jeweiligen Situation an. Ihre Bewegung verrät, wie der Hund die Umgebung wahrnimmt.
Die Rute – Mehr als nur ein Wedeln
Nicht jedes Wedeln bedeutet Freude. Die Position und Bewegung der Rute zeigen die Emotionen des Hundes:
• Hoch gehaltene, starre Rute: Selbstbewusstsein, Dominanz oder Anspannung.
• Langsames Wedeln mit hoher Rute: Erregung, Aufregung oder Anspannung.
• Tief getragene Rute: Angst, Unsicherheit oder Unterwerfung.
• Rute eingezogen zwischen den Beinen: Angst oder Schutzverhalten.
👉 Tipp: Achte nicht nur auf das Wedeln, sondern auch auf die Höhe, Geschwindigkeit und Steifheit der Rute.
Die Augen – Fenster zur inneren Verfassung
Auch die Augen spielen eine große Rolle in der Kommunikation:
• Direkter, starrer Blick: Selbstbewusstsein oder Herausforderung, je nach Situation.
• Blinzeln oder Augen zusammenkneifen: Entspannung oder Beschwichtigung.
• Weit geöffnete Augen (Walaugen): Stress oder Angst – oft sichtbar durch das “Weiße” im Auge.
👉 Tipp: Direkter Blickkontakt kann von Hunden als Bedrohung wahrgenommen werden, besonders bei fremden Hunden.
Die Körperspannung – Locker oder angespannt?
Der gesamte Körper des Hundes zeigt an, wie er sich fühlt:
• Entspannte Haltung: Der Hund fühlt sich sicher und wohl.
• Vorwärts geneigte Haltung: Anspannung, Wachsamkeit oder mögliche Eskalation.
• Geduckte Haltung: Angst, Stress oder Unterwerfung.
• Freeze (Bewegung einfrieren): Eine Strategie, bei der der Hund abwartet, bevor er entscheidet, ob er flieht, sich beschwichtigt oder angreift.
👉 Tipp: Hunde, die „einfrieren“, stehen kurz davor, eine Entscheidung zu treffen. In dieser Phase ist es ratsam, die Situation zu entschärfen.
🐾 Häufige Missverständnisse in der Kommunikation mit Hunden
“Der Hund wedelt mit der Rute – also ist er freundlich!”
Falsch. Wedeln kann Freude, aber auch Stress oder Aufregung bedeuten. Die Rutenposition ist entscheidend.
“Der Hund dreht den Kopf weg – er ignoriert mich!”
Falsch. Das Kopfwegdrehen ist ein Beschwichtigungssignal. Es zeigt, dass der Hund versucht, Spannungen abzubauen.
“Ein Hund, der knurrt, ist gefährlich.”
Knurren ist ein Warnsignal. Hunde knurren, um mitzuteilen, dass eine Grenze erreicht ist. Wenn das Knurren übergangen wird, kann es zur Eskalation kommen.
🐶 Verhalten bei Konflikten – die Eskalationsstufen der Hunde
Hunde wollen Konflikte in der Regel vermeiden. Ihr Ziel ist es, Spannungen zu entschärfen, bevor es zu einer Konfrontation kommt. Das Verhalten lässt sich anhand der Eskalationsstufen nach Tinbergen erklären:
Beschwichtigung (Calming Signals) – Gähnen, Schnauze lecken, Kopf abwenden, Blinzeln.
Drohen – Fixieren mit den Augen, steife Körperhaltung, Rute nach oben.
Knurren – Das letzte Warnsignal vor einer Eskalation.
Angriff – Das Endstadium, wenn alle vorherigen Signale ignoriert wurden.
👉 Tipp: Die ersten drei Stufen sind Chancen, die Situation zu deeskalieren.
🐶 Verhalten von Hunden strategisch erkennen – Die 4F-Strategie
Hunde reagieren auf Konflikte mit der 4F-Strategie:
Freeze (Einfrieren) – Der Hund verharrt
regungslos.
Flight (Flucht) – Wenn möglich, flieht der Hund vor der Gefahr.
Fiddle About (Beschwichtigen & Überwprung) Der Hund zeigt beschwichtigende Verhaltensweisen wie Gähnen oder Schnauze lecken. Oder kaspert rum. Spielt angeblich. Zeigt ein nicht zur Situation passendes Verhalten.
Fight (Kampf) – Bleibt keine andere Option, zeigt der Hund das klar mit einem Angriff.
🐶 Fazit – Die Hundesprache verstehen, um Missverständnisse zu vermeiden
Das Ausdrucksverhalten von Hunden zu verstehen, ist der Schlüssel zu einer harmonischen Beziehung. Wer die feinen Signale erkennt, kann Konflikte vermeiden und Stress reduzieren. Hunde wollen nicht kämpfen – sie möchten Spannungen abbauen.
Die wichtigsten Signale sind:
• Ohrenhaltung (Aufmerksamkeit, Unsicherheit, Anspannung)
• Rutenhaltung (Freude, Stress, Angst, Aufregung)
• Körperspannung (Entspannt, Wachsam, Geduckt)
• Augen (Blinzeln, Starren, Walaugen)
Das Verstehen der Körpersprache ist essenziell, um Eskalationen zu vermeiden. Hundehalter, die die “Sprache der Hunde” erlernen, stärken die Beziehung zu ihrem Hund und sorgen für ein stressfreies Miteinander.
📢 Nächster Schritt
Um die Körpersprache des Hundes noch besser zu verstehen, ist es ratsam, eine Schulung oder eine Verhaltensanalyse in Anspruch zu nehmen. Durch eine gezielte Einführung in das Ausdrucksverhalten von Hunden wird der Alltag mit dem Hund entspannter, sicherer und harmonischer.
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